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Von Trelleborg bis Öland

Da wir im vorigen Jahr begeistert waren von Landschaft und Menschen etwas weiter "im Norden" zog es uns in diesem Jahr wieder nach Schweden.
Doch diesmal wollten wir die Ostküste kennenlernen sowie Stockholm. Also haben wir uns vorab grob die Reiserute zusammengestellt. Aufgrund der kurzen Entfernung hatten wir, bereits im Vorfeld online (da günstig), uns die Fährverbindung Sassnitz - Trelleborg herausgesucht. Weiter sollte es gehen über Karlskrona, Kalmar/ Öland, Västervik, Stockholm, Gränna und Växjö. Diese grobe Vorgabe plus einzelner Zusatzstopps setzen wir dann auch um. Wir haben auch diesmal bewusst die Reisezeit etwas früher gelegt um dem Trubel der Hochsaison zu entgehen. Leider hatten wir dieses Jahr nur zwei Wochen Urlaub.




Wir hatten uns die Nachtfähre, welche 23 Uhr ab Sassnitz fährt und um 3:15 Uhr in Trelleborg ankommt, herausgesucht. Da ist es natürlich auch gut wenn man im Vorfeld schon nach einem Schlafplätzchen sucht.
Das Groh der Wohnmobillisten bog bei Ausfahrt aus dem Hafengelände nach links, also zum Stellplatz am Trelleborger Stadtrand, ab. Wir hatten uns das östlich gelegene Smygehuk herausgesucht. In etwa 10 Kilometer Entfernung gibt es da einen Festplatz (Rasen), der für Camper als Übernachtung kostenlos genutzt werden kann. In Nachbarschaft befindet sich eine Touristinformation, ein kleiner Kiosk und öffentliche Toiletten. Wer also an die Ostküste will, für den ist dieser Platz optimal.
Beim Aufwachen vernahmen wir ein weniger schönes Geräusch. Es begann ziemlich stark zu regnen, und der Himmel deutete auch keine Besserung an. Also erst einmal indoor gefrühstückt und den Schlachtplan für den Tag geschmiedet. Über Ystad und Kristianstad sollte es also nach Karlskrona gehen. Wir fuhren nun in zum Teil starkem Regen durch kleine gepflegte Örtchen. Aufgrund des Wetters ließen wir Ystad rechts liegen und kamen gegen Mittag in Kristianstad an.
Einen kostenlosen Parkplatz (2h) bekommt man dort am Bahnhof. Dieser liegt genau im Zentrum, sodass wir uns ein wenig die Beine vertreten haben. Hier gibt es mehrere beeinanderliegende Einkaufsstraßen, alles Fußgängerzonen und ganz ansehnlich. Es sollte auch nur ein Zwischenstopp werden, so haben wir uns noch einen Hot Dog gegönnt und wollten weiter.
Ja, die Hot Dog- Stände. Da muss man sich als eingefleischter Bratwurst- Fan erstmal dran gewöhnen. Nix Bratwurst, nix Bockwurst - in Schweden isst man Hot Dog!

Auf der E22 kommt man gut voran und wir erreichten am späten Nachmittag Karlskrona. Nach kurzem Herumexperementieren mit der Kreditkartenbezahlung an der Tankstelle fanden wir unseren heutigen Schlafplatz recht schnell. Zu den Tankstellen: Bei den meisten gibt es in Schweden keine Barzahlung mehr. Da steht einfach `ne Zapfsäule am Wegerand und ein Automat. Ich finde diese Kartenzahlung ja gar nicht schlecht. Aber an jeder Tankstelle funktioniert die Sache bissel anders, naja.
Wir bezogen also unseren Stellplatz am Gasthamn (Ställplats Husbilar). Das ist eine asphaltierte Fläche direkt am Yachthafen, die Einrichtungen im nigelnagelneuen Service- Gebäude können alle mitgenutzt werden. Sogar eine Sauna gibt es dort, bei dem aktuellen Wetter wäre das fast eine Option gewesen! Noch kurz angemeldet im Hafenkontor (16€), dann haben wir uns ein bißchen umgesehen.
Südöstlich, in Sichtweite des Stellplatzes, befindet sich das Marinemuseum welches morgen Vormittag unser Ziel sein sollte. Das Zentrum liegt auf einer Insel und ist recht überschaubar. Um die Frederikskyrkan spielt sich das Leben hier ab. Leider mussten wir den Tag im Wohnmobil ausklingen lassen, da der Regen wieder zunahm. Aber bei Bier und Kartenspiel vergaßen wir fast die Zeit...
Am nächsten Morgen wollten wir ins besagte Marinemuseum. Da dies, wie fast alles in Schweden, erst 10 Uhr öffnet haben wir die kleine Insel Stumholmen, auf der sich das Museum befindet, erkundet. Der Wettergott meinte es gut mit uns und lies die Sonne kräftig scheinen. Vom Leuchtturm aus konnte man im gegenüberliegenden Flottenstützpunkt Tarnkappenschiffe sehen, davor ein altes U- Boot welches seiner Verschrottung entgegensieht.
Aprospos U-Boot. Da gibt es auch eins im Marinemuseum und steht in einem eigens dafür errichteten Anbau. Diese Halle sieht etwas gewöhnungsbedürftig aus und besteht komplett aus rostfreiem Blech. Die HMS Neptun wurde 1980 in Dienst gestellt und "landete" hier 2012. Zu den Museumsschiffen gehören u.a. das Roboterschiff HMS Västervik, ein ehemaliges Torpedoschiff, sowie das Segelschiff Jarramas, welches 1900 als Ausbildungsschiff in Dienst gestellt wurde.


Bildergalerie Trelleborg bis Öland


Wir fuhren nun weiter nach Kalmar, das "Tor" nach Öland. Leider zog sich der Himmel wieder zu und mit Erreichen des Schlosses setzte wieder Regen ein. Was solls, gehen wir halt ins Schloß!
Zur Bauzeit der damaligen Verteidigungsanlage lag Kalmar unweit der Grenze zu Dänemark. Die Festung galt als die Modernste Schwedens. Hier wurde im 14. Jahrhundert die Kalmarer Union zwischen Schweden, Norwegen und Dänemark gegründet und sollte ein Gegengewicht zur deutschen Hanse darstellen. Sie reichte bis ins 16.Jahrhundert. Unter den Wasa- Königen Gustav I., Erik XIV. und Johann III. wurde die Anlage zum Schloß umgebaut. Wie in in allen bisher von uns besuchten schwedischen Burg- bzw. Schloßanlagen werden zum damaligen Zeitpunkt lebende Personen nachgestellt. Das gibt ein gewisses "Feeling" für diese Zeit.
Nachdem Kulturprogramm schauten wir uns die Altstadt von Kalmar an und gönnten uns ein, zugegeben nicht gerade preiswertes Mittagessen im "Krögers". Aber es ist doch Urlaub! Wir haben uns hier aber von der Karte verleiten lassen. Bratkartoffeln sind nicht gleich Bratkartoffeln, für diese schwedische Variante werden Mini-Kartoffeln mit Schale leicht angebraten. War aber okay.
Immer wieder einsetzender Regen begleitete uns den Rest des Tages. Wir fuhren über die Ölandbrücke nach Borgholm. Aufgrund des Wetters nahmen wir uns für die nächsten zwei Nächte einen Platz auf dem "Kapelludden Camping". Hier gibt es nämlich ein Badehaus mit 25 - Meter- Becken und großem Whirlpool. Bei 38°C Wassertemperatur und Blubberbläschen das Schmuddelwetter einfach draußen lassen!

Auf Öland gibt es sicher noch einiges zu sehen, wir wollten auf alle Fälle vor der Weiterfahrt noch ein paar der zahlreichen Windmühlen ansehen. An zwei Orten kann man mehrere zusammenstehende Mühlen anschauen, in Störlinge und Lerkaka. In vielen Artikeln im Internet liest man dass Letztere am schönsten wären. Wir haben beide Orte angesehen. Wir fanden eigentlich die in Störlinge fast noch besser. Noch ein paar Fotos gemacht und dann gehts weiter Richtung Stockholm.


Weiter gehts nach Stockholm


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