Reisen
MENÜ Schweden (Südosten):
Über Gränna, Växjö und Malmö zur Fähre
Vom nördlichsten Punkt dieser Reise fuhren wir durch das Landesinnere nach Süden.
Unser nächstes Ziel war Gränna. Über diesen Ort hatten wir bereits vor unserem Urlaub viel gelesen. Von Stockholm aus fuhren wir in gemütlichem Tempo erst die E20 bis Södertälje, von dortaus führt die E4 bis direkt an den Vätternsee.
Der Vätternsee ist nach dem Vänern, an welchem wir im letzten Jahr vorbei gefahren sind, der zweitgrößte See Schwedens. Diese Seen werden untereinander, sowie auch mit dem Meer, durch den Göta-Kanal verbunden.
Die größten Städte befinden sich mit Jönköping und Husquarna an der südlichen Spitze.
Wir wollten aber nach Gränna, welches sich am Ostufer befindet. Wenn man von der E4 kommt sieht man den See und den Ort bereits rechts unterhalb des Gränna- Berges. Die Straße führt nun hinab zum See mitten durch den Ortskern.
Das Hauptangebot in den Läden, und die wohl größte Attraktion des Ortes, sind die unzähligen Zuckerstangen. Traditionell in Rot- Weiß, aber auch in allen anderen erdenklichen Farben zu haben. Außen an den Häusern, in den Schaufenstern, überall Zuckerstangen.
Fast wie in einem Märchendorf.
Nicht wie im Märchen ist jedoch der Verkehr, alles schlängelt sich durch diese relativ enge Straße mit geparkten Autos und dazu die vielen Touristen die den Ort bevölkern. Die größeren Wohnmobile haben hier ein paar Probleme.
Es macht sich mal wieder bezahlt ein kleineres und wendigeres Wohnmobil zu haben.
Wir fuhren direkt an das Ufer des Sees. Unmittelbar neben der Fähre liegt der Campingplatz. Perfekt! Direkt am Wasser und ein herrliches Panorama mit dem Ort und dem dahintergelegenen Gränna-Berg.
Es gibt hier große Stellflächen in verschiedenen Kategorien, ein kleinen Kiosk und sehr saubere Sanitäranlagen. Nur mit der Badebucht konnten wir uns nicht recht anfreunden. Diese war vom See abgetrennt und das Wasser sah nicht unbedingt einladend aus.
Wahrscheinlich nur ein optischer Makel, es fanden sich doch zahlreiche Badegäste.
Erstmal ein Käffchen getrunken, anschließend haben wir uns den Ort mitsamt der Läden angesehen. Die hier verkauften Zuckerstangen werden selbst hergestellt. In den meisten Läden kann man zusehen wie diese Leckerei entsteht.
Wie der Name schon sagt werden die Zutaten zu Stangen gerollt, je nach Zugabe kommen die verschiedenen Farbmuster zustande. Anschließend werden die Stangen in Form gebracht oder als Bonbons gestückelt.
Bei den vielen Geschmacksrichtungen kann man sich kaum entscheiden. Aber wir haben uns reichlich damit eingedeckt!
Am Abend haben wir vor dem WoMo wieder unseren
Grill
angeworfen und die herrliche Ansicht des Ortes genossen.
Aber was heißt schon Abend: Schon fast 23 Uhr und dennoch fast taghell!
Am nächsten Tag haben wir uns gleich nach dem Frühstück Fahrkarten für die Fähre auf die Insel Visingsö geholt. Die beiden Fähren verkehren etwa aller halben Stunde, die Fahrt dauert etwa 25 Minuten.
Wenn am "Hafen" der Insel die spärlichen Autos verschwunden sind wird es absolut still. Die handvoll Touristen, die von der Fähre kommen, verteilen sich schnell in alle Richtungen.
Am Ende des Ausfluges werden wir uns noch ärgern keine Fahrräder, welche es an der Anlegestelle (Touristeninfo) gab, gemietet zu haben.
Wir haben uns zuerst die Visingborg Schloßruine angesehen. Erhalten sind nur noch die Grundmauern. Durch einen Durchgang im Wall gelangt man in den Innenhof, hier stehen die Außenmauern eines Hauptgebäudes.
Im 16. und 17. Jahrhundert war Visingborg Sitz der Familie Brahe. Zuletzt diente die burgähnliche Anlage im 18. Jahrhundert als Lager für russische Kriegsgefangene und wurde zu etwa dieser Zeit durch einen Brand zerstört.
Die Insel ist recht verschlafen. Wir liefen die Straße in nördlicher Richtung wo wir vor dem Ort Tunnerstad an einer Art Museum vorbeikamen. Zumindest stand irgend etwas von Technik und Museum dran.
Im Hof standen ein paar alte Geräte für die Landwirtschaft, ein Nachbau einer alten Tankstelle und noch weiterer Kleinkram.
Wir liefen bis zum nächsten Ort Kumlaby, vorbei an schönen Häusern mit gepflegten Gärten. Da machen es sich die Schweden natürlich auch etwas leicht. Der größte Teil ist Rasenfläche, und darauf tourt unermütlich ein Mähroboter. Ein Traum!
Schade dass es heute das Wetter nicht gut mit uns meinte. Keine Sonne, leicht unangenehmer Wind, aber zum Glück noch kein Regen.
Wir haben uns auf dem Rückweg die Brahekirche angesehen. Diese Kirche wurde im 17. Jh durch den Enkel des Grafen Brahe vollendet und enthält zahlreiche Gegenstände aus dem Besitz der Familie.
Langsam mussten wir unsere letzten Tage in Schweden planen um rechtzeitig zur gebuchten Fähre in Trelleborg zu gelangen. Wir entschieden uns weiter durch die Landesmitte zu fahren und die nächste Nacht im Seengebiet von Växjö zu verbringen.
Und so fuhren wir die E4 bis Jönköping, dann die 40 bis Nassjö und die 28/ 37 nach Växjö. Es ist doch wirklich ein geiles Fahren auf schwedischen Straßen, top ausgebaut, aber kaum Verkehr. Und so müssen wir unseren LT auch nicht so quälen.
Es drängelt einfach niemand!
Es war wieder ein warmer Tag und viel Sonnenschein, um uns herum die vielen Seen. Man sehnt sich förmlich nach dem Etappenziel um dann ins Wasser zu springen. Und wir fanden auch wieder ein schönes Plätzchen.
Am Evedals Virtshus gibt es viele Parkplätze und einen schönen Badestrand. Unmittelbar daneben liegt der Evedals Camping.
Schnell das Auto abstellen und ab ins Wasser!
Die letzte Nacht wollten wir dann in oder um Malmö verbringen. Die Öresundbrücke hatten wir ja bereits im vorigen Jahr von Kopenhagen aus gesehen. Auch von Malmö ist das natürlich ein herrlicher Anblick. Die Stadt selbst gefiel uns nicht besonders.
Wir hatten in einem Forum vom Stellplatz am Hafen Limhamn gelesen. Doch dieser liegt sehr weit ausserhalb der Stadt und war mehr ein Parkplatz mit "Campingplatz"-Preisen. Eigentlich wollten wir uns in Malmö nur den Västra Hamnen mit dem Turning Torso anschauen.
Und so entschieden wir, dort in der Nähe das Auto abzustellen um einen kleinen Rundgang durch dieses neue Stadtviertel zu machen.
Bildergalerie Gränna bis Höllviken
Die Parkplatzsuche war sehr schwierig. Irgendwie fanden wir einen Platz, auch mit Kassenautomat. Jedoch nahm der nur bestimmte Karten, keine EC, keine Visa, nix. Was solls, es sollte ja nur eine kleine Runde werden.
Dieses Stadtviertel, welches einst ein Industriehafen war, sieht schon prima aus. Sicherlich liegen hier die Immobilienpreise weit über dem Durchschnitt. Am "Strand" hat sich scheinbar die Freizeitszene etabliert, hier war ganz schön was los!
Und der Wohnturm sieht schon gigantisch aus. Er ist zwar nicht sehr hoch, hat jedoch eine eigene Architektur.
Für die Nacht wollten wir uns nun auf der kleinen Halbinsel Falsterbo einen Platz suchen. Und suchen mussten wir nicht lange! Direkt am Falsterbokanalen am Ende der Ortschaft Höllviken gibt es einen kleinen Yachthafen, wo auch ein paar Wohnmobile stehen können.
Bezahlt wird am Automaten. Zwar nicht billig, aber eine schöne Aussicht, und nebenan ein nettes kleines Restaurant.
Am nächsten Tag konnten wir gut erholt nach einem ausgiebigen Frühstück die letzte Etappe auf schwedischem Boden antreten. Bis nach Trelleborg sind es nur etwa 20 Minuten.
Es war wieder ein sehr schöner Urlaub. Wir empfanden die Ostküste etwas gemütlicher und verschlafener als den letzten Urlaub an der Westküste. Natürlich ist in Stockholm immer was los. Aber man findet doch genug Plätze zum Ausspannen und erholen.
Hej då Sverige!
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